
DMS 6 oder was?
6. Deutsche Mundgesundheitsstudie DMS 6
Die Deutschen Mundgesundheitsstudien liefern seit mehr als 30 Jahren Erkenntnisse über die zahnmedizinische Versorgung in Deutschland. Dabei werden Karies und Zahnbetterkrankungen in den Blick genommen, Zahnfehlstellungen und auch der Einfluss sozialer Faktoren. Für die aktuelle repräsentative Studie hat das Institut der Deutschen Zahnärzte im Auftrag der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) von 2021 bis 2023 rund 3.400 Menschen verschiedener Alters- und sozialer Gruppen befragt und zahnmedizinisch untersucht.
Karies in Deutschland geht zurück !

Prävention in der Zahnmedizin wirkt - zu diesem Ergebnis kommt die Deutsche Mundgesundheitsstudie. In allen Altersgruppen seien die Fälle von Karies in den vergangenen Jahrzehnten zurückgegangen. Das spare auch Kosten.
Seit Jahrzehnten wird bei der Zahngesundheit auf Vorsorge gesetzt - das zahlt sich inzwischen aus. So gebe es etwa bei jüngeren Erwachsenen zwischen 35 und 44 Jahren im Vergleich zum Jahr 1989 nur noch halb so viel Karies. Gleichzeitig könnten immer mehr Zähne erhalten werden. "Zahnlosigkeit kommt in dieser Altersgruppe praktisch nicht mehr vor", sagte Jordan.
Parodontitis immer noch Volkskrankheit

Parodontitis immer noch "Volkskrankheit"
Verbesserungsbedarf sieht die Studie jedoch bei Parodontitis - einer entzündlichen Erkrankung des Zahnhalteapparates, die unbehandelt zu Zahnverlust führen kann. Die Ergebnisse belegten, "dass Parodontitis immer noch eine Volkskrankheit und ein wesentlicher Einflussfaktor bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist", heißt es.
Rund 14 Millionen Menschen in Deutschland haben demnach eine schwere Parodontalerkrankung. Eine unbehandelte oder nicht frühzeitig behandelte Parodontitis gefährde sowohl die Mund- als auch die allgemeine Gesundheit. Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankung haben demnach - im Vergleich zu anderen Personen - tendenziell häufiger eine fortgeschrittene Parodontitis, sind öfter zahnlos und haben durchschnittlich zwei Zähne weniger.
Viele Fälle von Kreidezähnen

Viele Fälle von Kreidezähnen
Die Studie bestätigte zudem eine hohe Häufigkeit der sogenannten Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) - auch Kreidzähne genannt. Bei den Zwölfjährigen sei etwa jedes siebte Kind (15,3 Prozent) unterschiedlich schwer betroffen.
Dabei handelt es sich demnach um eine Erkrankung, die nicht durch individuelles Zahnputz- oder Mundhygieneverhalten beeinflusst werden kann, sondern eine entwicklungsbedingte Störung ist, die bereits vor der Geburt bis zum ersten halben Lebensjahr entsteht. Zu erkennen ist sie unter anderem durch weiß-gelbliche oder gelb-braune Verfärbungen an den Kauflächen oder Zahnhöckern.
Schlussfolgerungen
In Deutschland ist jedes siebte Kind im Alter von zwölf Jahren von einer MIH betroffen. Diese Datenlage zur MIH bei älteren Kindern in Deutschland korrespondiert mit Daten aus regionalen Untersuchungen. Die Prävalenz liegt im internationalen Vergleich im oberen Mittelfeld.
Mehr Informationen gibt es unter :
https://www.idz.institute/dms6/
Quelle: Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ)